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Bali.

Anreise:Bali – Insel der Götter…und vor allem Tempel.

Das Teuerste an der Reise ist der Flug. Vor Ort ist das Leben günstig – zumindest abseits der Touristenpfade.

Wir hatten uns schon vorab gut informiert – und ja: Es gibt die völlig überlaufenen Strände, fancy Bars und tolle Resorts. Allerdings wollten wir etwas Anderes. 

Hier sind unsere Erlebnisse!

Für Bali benötigt man ein Visa. Es ist nicht nötig dieses vorab online zu beantragen, sondern man kann es einfach „on arrival“ am Flughafen erledigen. Aktuell kostet es umgerechnet 32€. Zusätzlich wird eine Tourismusabgabe von ca. 10€ erhoben.

Gegen den berüchtigten Bali-Belly haben wir vorab Probiotika genommen und uns während der Reise daran gehalten: Cook it, peel it or forget it!  

Am Flughafen gibt es zahlreiche ATMs an denen man sich bereits etwas mit Bargeld eindecken kann.

Jetzt muss man nur noch freundlich an den Taxifahrern vorbeigehen bis man zum Gojek-Stand kommt. Gojek ist so etwas wie das balinesische Uber. Man gibt über eine App ein Ziel an, der angezeigte Preis wird über das hinterlegte Konto eingezogen. Wenn man in den Ballungsräumen unterwegs ist, fragen die Fahrer oft nach einem Aufpreis. Zuerst ärgert man sich, aber wenn man dann in Uluwatu für 5 km eine Stunde braucht, versteht man, dass der Fahrer nur mit etwas zusätzlichem Geld lukrativ fahren kann.

Handy-Simkarten sind am Flughafen zu teuer. Lieber nach der Ankunft in der Umgebung des Hotels einen Handyshop suchen, oft ist dies auch nur ein offener Stand an der Straße. Wir haben etwa 8€ für 25 GB bezahlt. Die Karte wird vor Ort aktiviert.

Der nächste Weg ging in die Apotheke, um Mückenspray zu besorgen.

Da wir nicht in großen Resorts übernachtet haben und noch nach Nusa Lembongan übersetzen wollten, sind wir mit leichtem Gepäck gereist, d.h. mit einem Rucksack. Einige Hotels sind nicht mit dem Auto zu erreichen und auch für den Weg über den Sandstrand auf Nusa Lembongan haben sich große Reisetrolleys als eher unpraktisch erwiesen. Für den Rucksack haben wir dann noch  eine Hülle für das Flugzeug gekauft, so dass sich keine Bänder irgendwo verheddern können.

Unsere Unterkünfte haben wir über Agoda, die Fähre inkl. Transfer über 12go gebucht.

Unsere Stationen:Zum Eingewöhnen haben wir uns ein kleines Hotel in Jimbaran gesucht, das Bali Breez Hotel – 2 Minuten bis an den Strand, 5 Minuten bis zu einer belebten Straße, an der man alles wichtige bekommen kann. Der Strandabschnitt ist sehr ruhig und perfekt für die Erholung nach der langen Anreise. Es gibt dort  einen unglaublich netten Herrn, der dort als einziger Sonnenliegen anbietet. Die erste Kokosnuss ist inklusive. Auch die Karte für das Mittagessen bringt er aus dem Nachbar-Warung vorbei und serviert das Essen am Strand. Abends haben wir im Warung Mang Ayu direkt am Strand mit den Füßen im Sand gegessen. Großartig!

Nach Jimbaran ging es auf die kleine Nachbarinsel Nusa Lembongan. Während man mittlerweile in Sanur über einen Steg auf das Boot kommt, klettert man auf Nusa Lembongan ins kniehohe Wasser, um an Land zu kommen.Auf diese Unterkunft haben wir uns am meisten gefreut: Wir hatten eine Hütte direkt am Strand. Alles ist sehr einfach gehalten, aber sauber und mit dem perfekten Ausblick. Daher sind die Suka Beach Bungalows eine klare Empfehlung!Gefrühstückt haben wir immer im Ombak Cafe nebenan. Tipp: Zum Sonnenuntergang gibt es dort eine Cocktail-Happy Hour!Aber Achtung: Wie überall auf Bali ist die Strömung auch hier extrem. Wir sind immer nur bei Ebbe ins Wasser gegangen!

Nach der Erholung ging es dann in das sehr laute Ubud: viel Verkehr, enge Straßen, viele Touristen, viel Lärm. Da Ubud die Kulturhauptstadt Balis ist, muss man unbedingt hier gewesen sein. Übernachtet haben wir in Pande Permai Bungalows, direkt am Monkey Forest. Daher musste man stets auf ungebetene Gäste acht geben…Zum Schluss der Reise ging es noch einmal nach Candidasa ans Meer. Unser Bungalow bei Amarta Beach Cottage war so unglaublich schön – direkt am Meer, inklusive Korallenriff vor der Tür!

Unsere Must Sees:

Strände in Uluwatu – Egal wen man fragt, jeder Balinese nennt in Uluwatu einen anderen schönsten Strand – und jeder hat recht. Eins haben alle gemeinsam: Den Abstieg nach unten. Wir haben uns für den Suluban Beach entschieden und waren zunächst etwas  enttäuscht. Man stand in einer großen Höhle und guckte auf das wilde Meer hinaus. Nur einige Surfer trauten sich in die Brandung. Dann sahen wir, dass viele Touristen in den Höhleneingängen verschwanden. Wir folgten einfach und dann eröffnete sich uns ein wunderschöner Strand! Da dieser Strand nur bei Ebbe zu erreichen ist, nennt man ihn auch Secret Beach.Uluwatu Tempel – Er ist einer der bekanntesten Tempel Balis und thront über eine etwa 70m hohe Klippe mit grandiosem Ausblick. Abends finden dort die Kecak-Tanzvorführungen statt, zu denen man früh da sein sollte oder online Tickets kaufen kann. Aber Vorsicht vor den Affen: Sie sind unserer Meinung nach darauf abgerichtet Sonnenbrillen und ähnliche Dinge zu stiebitzen. Haben sie etwas ergattert, springt ein Ordner aus der Ecke, gibt dem Affen Futter, damit er das Diebesgut fallen lässt und gleichzeitig verlangt der Ordner etwas Geld für die Rettung.Ubud – Ubud ist das kulturelle Herz Balis und bekannt für seine traditionellen Tänze, Handwerksmärkte und Reisterrassen. Ubud ist auch bekannt für seine Yogaretreats und balinesischen Kochkurse. Über Tag kann man den königlichen Palast Puris Saren im Zentrum kostenlos besuchen, abends finden hier traditionelle Tänze statt – absolut lohnenswert! Schräg gegenüber ist der Ubud Art Market, der täglich von 8 – 18 Uhr geöffnet hat.

Wenn man auf Bali ist, lohnt es sich einen privaten Fahrer zu buchen. Es gibt viele Anbieter und auch über Facebook kann man private Fahrer finden. Wir haben über Viator für rund 80€ einen Fahrer von Seminyak Tour Driver gebucht. Geko holte uns gegen 9 Uhr morgens ab und verbrachte mit uns den Tag. So erfuhren wir aus erster Hand jede Menge über die Kultur und das Leben der Balinesen.Reisterrassen Tegalalang – Die balinesischen Reisterrassen sind mittlerweile UNESCO-Weltkulturerbe. Die Reisterrassen von Tegalalang bieten eine atemberaubende Aussicht auf üppig grüne, terrassenförmig angelegte Reisfelder. Wenn man gut zu Fuß ist, kann man eine kleine Trekkingtour über das Gelände machen.Tirta Empul-Tempel – Dieser über 1000 Jahre alte Wassertempel hat uns wirklich beeindruckt. Man kann sich eine ganze Weile in dem Tempelkomplex aufhalten. Gläubige und Touristen strömen hierher, um an den Reinigungsritualen in dem großen Wasserbecken teilzunehmen.

Tegenungan Wasserfall – Man kennt viele Insta-Fotos von diesem Wasserfall. Der Ort ist daher leider sehr überlaufen. Oberhalb findet man Warungs und diverse andere Stände. Dennoch bietet sich dieser Ort für eine Mittagspause mit Blick auf einen schönen Wasserfall an. Wenn man individuell unterwegs ist, sollte man aber noch den Umweg zu anderen, nicht so belebten Wasserfällen in Kauf nehmen.  

Kaffeeplantage und Luwak-Kaffee – Unser Fahrer brachte uns zu einer Kaffeeplantage, bei der es eher darum ging, uns die traditionelle Kaffeeherstellung zu zeigen. Auch der Luwak-Kaffee wurde uns hier angeboten, der teuerste Kaffee der Welt. Die Kaffeekirschen werden von der Zibetkatze gefressen und im Verdauungstrakt fermentiert. Die ausgeschiedenen Bohnen werden dann geschält und geröstet. Wir haben ihn nicht probiert, dafür bekamen wir aber eine Auswahl von verschiedenen Tee- und Kaffeesorten zum Probieren  angeboten. Natürlich führte der Rückweg zum Parkplatz durch den obligatorischen Shop…Monkey-Forest: Der Monkey-Forest ist ein heiliger Tempelkomplex und ein berühmtes Naturschutzgebiet, in dem einige hundert Langschwanzmakaken leben. Die Atmosphäre aus Dschungel, Architektur der drei Tempel aus dem 14. Jahrhundert und neugierigen Affen ist absolut sehenswert und lädt zum Verweilen ein. Aber immer bedenken: Es handelt sich  bei den Affen um Wildtiere!

Bali Aga Dorf Tenganan – Ein weiteres Highlight! Die Menschen in diesem Ort leben noch wie ihre Vorfahren vor 100 Jahren. Teganan ist bekannt für seine Webereien, die Handwerkskunst, die Architektur und die traditionellen Feste und Bräuche, die in diesem Dorf erhalten wurden. Es lohnt sich ein Spaziergang zum Ende des Dorfes zu einer alten Tempelanlage zu machen, die nur zu Fuß durch den Dschungel zu erreichen ist.

Tatsächlich haben wir nur einen Bruchteil von Bali erleben und sehen dürfen.

Traditionen und Wissenswertes:

Durch unseren Fahrer Geko und den Gesprächen mit Einheimischen in den Restaurants haben wir viel über Bali gelernt. Wir maßen uns aber nicht an, dass alles vollständig beschrieben ist.

Bali ist die einzige hinduistische Insel Indonesiens. Wir sind tatsächlich ausschließlich auf freundliche Menschen gestoßen. Ein Fahrer meinte mal zu uns, dass jede gute Tat sich positiv auf das eigene Leben auswirkt. So haben wir auf Bali auch viele allein reisende Frauen getroffen, da Bali ein sehr sicheres Reiseland ist.Als erstes sind uns die Opfergaben aufgefallen, die Tag für Tag auf dem Gehweg an der Straße liegen. Sie werden auch am Strand am Meer positioniert: Die Berge sind heilig, dort wohnen die Götter und im Meer leben die bösen Geister. Die Opfergaben sollen vor diesen bösen Geistern und vor Unglück schützen.

Jedes Haus hat seinen eigenen Tempel, der einem anderen Gott gewidmet ist. Diese Tempel sind auch das zu Hause der Seelen der Ahnen.Warum dürfen Frauen, die ihre Regelblutung haben, nicht in den Tempel? Das fragen sich häufig Touristinnen und fühlen sich diskriminiert. Das hat nichts mit Unreinheit o.ä. zu tun, sondern damit, dass man nur in den Tempel gehen soll, wenn man sich gut fühlt, wenn man nicht mit sich selbst beschäftigt ist und den Kopf frei hat. Das gilt genauso für Männer.

Die Tür zu einem Tempel nennt sich „Tor zum Himmel“. Das ist der symbolische Übergang von der materiellen in die spirituelle Welt.Durch die Nähe zu Australien verbringen viele Australier ihre Winter auf Bali. Allerdings ist es Ausländern nicht gestattet, Boden auf Bali zu erwerben. So kommt es oft dazu, dass sich Balinesen und Australier zusammentun: Der Balinese kauft den Boden, der Australier baut das Haus und wenn der Australier nicht da ist, kann der Balinese das Haus vermieten. Das Hauptessen, was auf Bali zum Frühstück, mittags und abends gegessen wird ist Nasi Goreng: Reis mit Fleisch und Gemüse. Allerdings freut man sich auch über jede Fledermaus: Man kocht aus ihnen eine leckere Brühe…Balinesen, die auf dem Land wohnen, haben häufig ein eigenes kleines Reisfeld für den Eigenbedarf, sowie Hühner und manchmal Schweine. Um die Tiere füttern zu können, wachsen Bananenstauden im Garten. Um den Boden nicht zu sehr auszulaugen, werden in der Trockenzeit auf dem Reisfeld Tomaten, Zucchinis, Avocados etc. angebaut, die man dann z.T. auf Märkten für ein kleines Zubrot verkauft.

Trotz der vielen Touristen ist Bali ein sehr armes Land. Viele junge Balinesen heuern auf Kreuzfahrtschiffe an.

Müll ist ein großes Problem auf Bali. In den Ballungsräumen gibt es so etwas wie eine Müllabfuhr: Menschen, die händisch den Müll auf einen LKW werfen und zu einer Verbrennungsanlage fahren. Da der Tourismus auf der Insel wächst, wächst auch mit ihm das Müllproblem. Auch sind die Strände nach rauen Seegängen oft mit Plastikmüll übersät. Es fängt aber mittlerweile ein Umdenken statt. Die obligatorischen Plastiktüten werden z.B.  vielerorts schon gegen Stoff- und Papierbeutel ausgetauscht.

Das gleiche gilt für Wasser. Sauberes Wasser kommt aus den Bergen. Es reicht aber kaum noch um auch die vielen Touristen mitzuversorgen. Die Abwässer werden ungefiltert ins Meer abgelassen. Insbesondere in Ballungsräumen, z.B. Kuta ist es daher nicht ungewöhnlich, dass man sich nach einem Bad im Meer den berüchtigtem Bali-Belly holt, ausgelöst durch e-coli-Bakterien. Auch das Leitungswasser hat keine Trinkwasserqualität. Wir haben uns damit nicht die Zähne geputzt, auch Obst soll man nicht unter Leitungswasser waschen.